Muskelpaar - stefaneidelloth/matameko GitHub Wiki
Wir stellen uns jetzt ein Muskelpaar aus Beuger und Strecker vor. (In unserem Beispiel bezeichnen wir den Beuger auch als Agonist und der Strecker als Antagonist. Der Agonist wird beim Anheben der Bücher gebeugt und der Antagonist gestreckt. )
Sowohl der Bizeps als auch der Trizeps werden durch Nerven angesteuert ("innerviert"), die aus dem sogenannten Armgeflecht (Plexus brachialis), also aus einem bestimmten Bereich des Rückenmarks kommen.
Du kannst dir im Rückenmark kleine Steuerzentralen vorstellen, die sich jeweils um bestimmte Körperbereiche kümmern (Rückenmarksegmente).
Hier ist ein erweitertes Schema, das neben dem Beuger (Bizeps) auch den Strecker (Trizeps) enthält:
Um dieses komplexe Schema besser zu verstehen, greifen wir uns nach und nach einzelne Effekte daraus heraus:
- Reziproke Innervation
- Reziproke Hemmung
- Reziproke Verstärkung
- Beeinflussung der Sollwerte
- Meldung ans Gehirn
- Rekurrente Hemmung
1. Die Muskelspindeln des Beugers werden stärker erregt und über den Dehnungsreflex nimmt die Kontraktion des Beugers zu.
2. Durch die Erregung der Muskelspindeln des Beugers und Reziproke Hemmung wird der Strecker gehemmt - ermöglicht Beugung.
3. Durch Entdehnug der Muskelspindeln im Strecker wird die Erregung des Streckers vermindert - ermöglicht Beugung.
4. Durch Entdehnung der Muskelspindeln im Strecker und abnehmender reziproker Hemmung wird der Beuger weniger gehemmt - ermöglicht Beugung.
5. Die Golgi-Sehnenorgane am Ansatz des Beugers werden stärker erregt (und helfen bei der Koordination der Lastverteilung im Beuger).
6. Die Golgi-Sehnenorgane am Ansatz des Streckers werden weniger erregt.
Bei der Beschreibung der Wechselwirkung von Reflexen unterschied Sharringtion 1906 in "The Integrative Action of the Nervous System" zwischen verbündeten und gegnerischen Reflexen:
In the simultaneous correlation of reflexes some reflexes combine harmoniously, being reactions that mutually reinforce. These may be termed allied reflexes, and the neural arcs which they employ allied arcs. On the other hand, some reflexes, as mentioned above, are antagonistic one to another and incompatible. These do not mutually reinforce, but stand to each other in inhibitory relation. One of them inhibits the other, or a whole group of others. These reflexes may in regard to one another be termed antagonistic.