1 Grundlagen von INTERLIS - geostandards-ch/ili2db_ilivalidator_de GitHub Wiki
In diesem Kapitel werden die Bausteine eines INTERLIS Modelles beschrieben, die notwendig sind für den Gebrauch der INTERLIS Tools.
INTERLIS ist eine Datenbeschreibungssprache und ein Transferformat, welches in der Schweiz für den Austausch von Geodaten genutzt wird. Es wurde definiert, um den Datenaustausch zwischen mehreren GIS-Nutzern nach einem vorgegebenen Datenmodell zu regeln. Es handelt sich um einen offenen Standard, der auf dem XML-Format basiert.
INTERLIS gibt es in zwei Hauptversionen, nämlich INTERLIS 1 und INTERLIS 2, wobei Letztere die aktuelle Version ist. Die im Folgenden beschriebenen INTERLIS Tools unterstützen sowohl INTERLIS 1 als auch INTERLIS 2 (auf INTERLIS 1 wird in dieser Dokumentation nicht weiter eingegangen).
Für den Datentransfer besteht INTERLIS aus zwei Dateien:
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eine Modelldatei (*.ILI), die das Datenmodell für die Beschreibung des Datenschemas enthält,
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eine Transferdatei (*.XTF) mit den eigentlichen Daten, die wiederum nach dem entsprechenden Modell strukturiert sein müssen.
In gewissen Datensätzen gibt es auch noch eine oder mehrere Kataloge-Dateien (*.XML). Diese enthalten zum Beispiel Wertelisten sowie deren Beschreibung in verschiedenen Sprachen.
Für die Anwendung dieses Handbuches wird das grundlegende Verständnis von INTERLIS vorausgesetzt. Weitere Informationen finden sich auf der Website von INTERLIS im Bereich Dokumentation.
Da INTERLIS 2 eine objektorientierte Datenbeschreibungssprache bzw. ein objektorientiertes Transferformat ist, ergeben sich folgende besonders hervorzuhebende Vorteile:
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Modell-Import («IMPORTS»): Mit dem Modell-Import können Objekte, die in einem anderen Modell definiert sind, importiert und gebraucht werden.
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Objekte-Erweiterung («EXTENDS»): Durch die Objekt-Erweiterung ist es möglich Eigenschaften zu erben, die für ein anderes Objekt definiert wurden. So kann zum Beispiel eine Klasse Attribute erben, die in einer anderen Klasse definiert wurden.
Als allfälliger Nachteil des objektorientierten Ansatzes von INTERLIS ist zu erwähnen, dass eine 1:1-Übersetzung eines relationalen Schemas in ein INTERLIS-Modell (und vice-versa) nicht immer möglich ist.