Thermischer Abgleich - cyberthom42/vaillant-arotherm-plus GitHub Wiki

Der thermische Abgleich ist unerlässlich, um die Vorlauftemperatur der Wärmepumpe minimal zu halten. Je geringer der notwendige Vorlauf ist, um eine gewünschte Raumtemperatur zu erhalten, desto effizienter ist die Wärmepumpe.

Notwendiges Equipment

  • Mind. 1, besser mehrere Raumthermometer
  • Infrarotthermometer

Heizkurve

Kreise abdrehen

Start bei Null

Die Wärmepumpe (nur für den Test) auf Dauer-Tagbetrieb schalten, damit die Temperatur nicht mehr schwankt.

Heizkreise über 100 m werden voll aufgedreht. Die anderen Kreise irgendwo bei 1-2 l/m. Ganz kurze Kreise (weniger als 50 m) auf 0,5 l/m.

  • Möglichst bewölkten Tag aussuchen, um solare Einträge zu vermeiden
  • ALLE Zimmertüren schließen
  • Mehrere Thermometer jeweils in der Raummitte auf 1-2 m Höhe aufstellen

Dann nach 12-24 Stunden Temperaturen ablesen. Sollte einer von den voll aufgedrehten Kreisen nun messbar kälter sein als die anderen voll aufgedrehten Kreise, gibt dieser Kreis nun die erreichbare Temperatur mit deinem Vorlauf vor.

Beispiel: An der Fernbedienung wurde die Wunschtemperatur mit 20° C eingestellt. Die meisten langen Kreise sind bei ca. 20° gelandet. Aber ein Wohnen hat nun 19° C und Küche 18° C - trotz dass sie voll aufgedreht wurden. Angenommen die Heizkurve passt ganz gut zum Haus (z.B. KfW 40: 0,15-0,2, KfW 55: 0,2-0,25), dann muss nun die Wunschtemperatur angepasst werden, sodass diese Räume wärmer werden. Zu warme Räume müssen dann wieder zurück geregelt werden. Am Ende sollten alle Räume bei 20° liegen.

Sollte einer der kürzeren Kreise zu kalt sein, dann diesem etwas mehr Volumen geben. Immer nur in 0,2-0,3 l/min Schritten arbeiten. Dann 12 Stunden warten.

Kältester Raum wird nicht warm (Das "Badproblem")

Der kälteste Raum - typischerweise mit dem längsten Heizkreis und/oder der größten Außenwand/Dachfläche gibt letztendlich die einzustellende Wunschtemperatur vor.

Wenn ich an der WP z.B. 20° C als Wunschtemperatur einstelle, dann müssen diese 20° C auch im kältesten Raum erreicht werden. Dies natürlich nur sofern ich den Raum (Schlafzimmer) nicht künstlich etwas kälter als den Rest des Haus halten will. Falls nun der Raum aber bereits auf maximalen Durchfluss steht und z.B. damit trotzdem nur 19° erreicht, dann ist der Vorlauf im Raum einfach zu niedrig.

Der kälteste Raum gibt somit die Wunschtemperatur vor. Nun wird auch klar, wieso das Bad oft als Problemraum bezeichnet wird. Das Bad soll häufig wärmer als der Rest des Hauses sein. Wurde dort aber nicht ausreichend viel Heizfläche verlegt, dann erreicht das Bad bei einer Vorlauftemperatur von 35° C bei Normaußentemperatur vielleicht nur die 20° C wie der Rest des Hauses. Möchte man unbedingt 24° C im Bad, dann muss man elektrisch zuheizen oder alternativ den Vorlauf erhöhen.

Erhöht man nun den Vorlauf, dann erreicht das Bad möglicherweise bei einer Vorlauftemperatur von 45° C die gewünschten 24° C Raumtemperatur. Nun muss man aber den Durchfluss in sämtlichen anderen Räumen am Heizkreisverteiler reduzieren, da sonst auch alle anderen Räume auf 24° C geheizt werden. In jedem Fall also nicht optimal - da eine so hohe Vorlauftemperatur die Effizient stark vermindert.