Nachtrag: Weitere von mir getestete Adapter - Tom-Bom-badil/samson_trovis_557x GitHub Wiki

Hinweis 1: Hier werden zwei neue Adapter vorgestellt. Die obere Variante (USR-K7) erfordert einiges an Löterfahrung.

Wer sich das nicht zutraut, aber seine Trovis trotzdem per Handy bedienen will: Die untere Variante (USR-TCT232-E2) funktioniert im Grunde wie in der Komplettanleitung dieses Wiki's mit dem 'alten' USR-232-T2 beschrieben und ist eher für den Elektroniklaien geeignet.

Hinweis 2: Man weiß nie, wer wann wie warum bei dieser Art von Elektronik nach Hause telefoniert - ich empfehle daher, den Internetzugriff für die IP-Adresse des Adapters im Router auf 'gesperrt' zu setzen. Internetzugriff wird bei allen mir bisher bekannten Umsetzungen nicht benötigt.

USR-K7

Einleitung

Nachdem ich 3 Jahre lang die Trovis über den USR-TCP232-T2 angebunden hatte, bin ich nun auf den USR-K7 umgestiegen.

  • Vorteile:

    • Er ist extrem klein und kompakt - mehr als 50% der Größe nimmt eine Standard-LAN-Buchse ein. Durch die geringe Größe habe ich den Adapter bei mir im Produktivsystem mittlerweile im Kleinspannungsteil innerhalb des Trovis-Gehäuses verbaut (Sensorseite - Achtung, Nachbauer: Den Adapter komplett mit Isolierband versehen, um versehentliche Kurzschlüsse durch das Metallgehäuse des LAN-Anschlusses zu verhindern! Netzspannung aus!).

    • Der Adapter beherrscht sowohl das serielle ModbusRTU, als auch ModbusTCP (dank eingebautem RTU->TCP-Konverter).
      Zwischen beidem kann jederzeit ohne Umverkabelung per Webkonfiguration umgeschaltet werden. Virtuelle Schnittstellen wie VCom, socat oder mbusd können somit bei Einsatz von Modbus TCP-Software entfallen (z.B. TrovisView, die Trovis-Handy-Apps von Samson sowie die meisten Standard-Modbus-Plugins von gängiger Smarthome-Software).
      Die Software verbindet sich direkt und ohne Umwege auf den Adapter per ModbusTCP - und das von bis zu 8 verschiedenen Stellen bzw. Softwares gleichzeitig.
  • Nachteile:

    • Das Modul ist eigentlich ein 'embedded' Modul zur Integration in größere Schaltungen und Leiterplatten. Es verwendet bei den Anschlusspins ein Rastermaß von 2,03 statt der üblichen 2,54 mm. Das macht das Löten etwas fummelig, und da man auch keine Standard-Lochrasterplatinen verwenden kann, ist präzises Löten gefragt (gute Lötkenntnisse sind somit von Vorteil).

    • WICHTIG! Das Modul erwartet eine Eingangsspannung von 3.0-3.6V und verfügt über keinerlei Überspannungsschutz. Der direkte Anschluss an die 5V der Trovis ZERSTÖRT (!!) das Modul. Um es trotzdem über die Trovis mit Spannung zu versorgen, verwende ich einen separaten 3V3-Stepdown Spannungswandler, der die 5V in 3,3V umwandelt. Die Kosten für solch einen Spannungswandler liegen bei unter einem Euro.

      a
  • Schritt 1: Adapter vorbereiten

    Im ersten Schritt wird die Buchsenleiste zurechtgeschnitten (6 Pins breit). Ich empfehle, die später nicht benötigten Anschlüsse 2 und 6 an der Buchsenleiste zu entfernen (mit der Zange herausziehen, siehe übernächstes Bild).

    Weiterhin werden am Adapter die unbenutzen Pins abgeschnitten (komplette obere Reihe, links/rechts in der unteren Reihe) und der Adapter 1x mit Isolierband umwickelt, damit die noch stehenden, später umgebogenen Pins nicht aus Versehen an den Stümpfen der abgeschnittenen Pins einen Kurzschluss erzeugen (das Isolierband kann dabei über die noch stehenden Pins gezogen und die Pins durchgestochen werden):

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    Im nächsten Schritt wird die vorbereitete Buchsenleiste mit einem PVC-fähigen Kleber (ich hatte z.B. noch Dachrinnenkleber herumzuliegen) an den Adapter geklebt.

    Nachdem der Kleber trocken ist, werden die Anschlüsse der Buchsenleiste in Richtung der Pins etwas justiert und die 3 Pins für Masse, RxD und TxD mit einem Schraubenzieher vorsichtig darauf gebogen (Pin 3V3 bleibt noch stehen, +5V an der Buchsenleiste sollte für einfacheres Löten etwas nach außen und oben gebogen werden). Danach werden Masse, RxD und Txd von Adapter und Buchse verlötet:

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    Nun werden 3 Drähte auf der Unterseite des Adapters an +5V (Buchsenleiste, hier rot), Masse (Buchsenleiste+Pin, hier schwarz) und 3V3 (stehendes Pin am Adapter, hier orange) angelötet.

    Danach das 3V3 Pin ebenfalls umbiegen - ich empfehle nach OBEN, also in die andere Richtung als die bisherigen Pins. Die Drähte nun ordentlich anordnen und gemeinsam auf die Oberseite des Adapters führen. Eine weitere stramme Umwicklung mit Isolierband fixiert den Aufbau.

    Die Drähte können jetzt gekürzt und an den Spannungswandler angelötet werden - dieser wird mit doppelseitigem Klebeband auf der Oberseite des Adapters befestigt:

    6

Hinweis: Ganz am Ende sollte eine weitere straffe "Komplettumwicklung" mit Isolierband den Spannungswandler mechanisch fixieren und den gesamten Aufbau elektrisch isolieren. Vorher jedoch alles in Schritt 3 testen, der Spannungswandler zeigt z.B. seine Funktion über LED's an.

  • Schritt 2: Kabel wie oben für den TCP232-T2 beschrieben anfertigen.

  • Schritt 3: Adapter in Betrieb nehmen

    Die Trovis über das angefertigte Kabel mit dem Adapter verbinden und das Netzwerkkabel in den Adapter stecken. Das Handy auf feste IP '192.168.0.111' einstellen und im Handy-Browser die '192.168.0.7' aufrufen (Werkseinstellung des K7).

    IMG_8489

    Standardpasswort ist admin/admin, im zweiten Menü wird der Adapter nun in das lokale Netz geholt:

    IP-Einstellungen

    Nach einem Neustart ist der Adapter im Netzwerk erreichbar (Handy kann also wieder auf DHCP gestellt werden). Jetzt wird wahlweise serieller Modbus (ModbusRTU, Standardport 8234) oder Netzwerk-Modbus (ModbusTCP, Standardport 502) eingestellt:

    RTU

    TCP

  • Schritt 4: Testverbindung

    TrovisView sollte jetzt per VCom (ModbusRTU) oder direkt (ModbusTCP) eine Verbindung herstellen können. Bei ModbusTCP kann die Verbindung auch vom Handy oder Tablet mit der 'Trovis 55Pro'-App hergestellt werden:

    TrovisView

    Der Adapter ist jetzt betriebsbereit.

Hinweis 1: TCP-Adapter werden in VCom nicht gefunden, es kann somit ohne Umschaltung auf seriell keine zusätzliche Schnittstelle COMx bereitgestellt werden. Die Umschaltung ist jederzeit per Web-Config des Adapters möglich. Wer den VCom-Busmonitor im TCP-Betrieb vermisst - die moderneren Adapter wie der K7 haben dafür in der Web-Config einen Menüpunkt "Web to serial".

Hinweis 2: 55Pro hat leider seit Einführung des Apple 'Dark Mode' kein Update erhalten. Die Bildschirme sind aufgrund der Farbgebung extrem schlecht lesbar. Unter Android scheint nach wie vor alles ok zu sein - wenn mir jemand 'schöne' Screenshots von seinem Android-Gerät schickt, baue ich die hier gern ein (Danke im Voraus!).



USR-TCP232-E2

groessenvergleich

Der E2 ist der bisher größte von mir ausprobierte Adapter. Er ist 3x so groß wie der K7 und passt deswegen kaum in das Gehäuse der Trovis (nur, wenn dort sehr wenige Sensoren angebunden sind). Wer damit kein Problem hat, erhält gegenüber dem T2 alle Vorteile des K7, und noch einige mehr:

  • Vorteile:

    • Der E2 ist durch die werksseitig verlötete Stiftleiste so einfach zu installieren wie der T2 - notfalls sogar "freifliegend" (siehe Bild unten, der elektrische Anschluss des ersten Adapters war mit dem bereitliegenden Stecker hier in unter 2 Minuten erledigt).

    • Der E2 kann mit 3V3 ODER 5V gespeist werden (Anschluss an die Trovis Versorgungsspannung ohne extra Step-Down-Modul und Löten wie beim K7).

    • Der E2 beherrscht wie der K7 sowohl klassisches ModbusRTU als auch ModbusTCP samt RTU -> TCP Konverter.

    • Und der Knaller (für Trovis-Tüftler interessant): Der E2 hat 2(!) separate serielle Anschlüsse, die unabhängig voneinander konfiguriert werden können. Man kann also zwei Kabel fertigen, eins für Serial0 ModbusTCP konfigurieren und eins für Serial1 ModbusRTU. Durch einfaches Umstecken des Kabels an der Trovis kann man quasi in Sekunden von RTU auf TCP wechseln, ohne den Adapter wie beim K7 im Webinterface umstellen zu müssen.

      nahansicht1

      ttl1

    • Der E2 verfügt im Webinterface über eine Update-Funktion für Firmware, die es auf allen anderen von mir eingesetzten Adaptern nicht gibt. Ob es auch passende Firmware dafür gibt, muss ich noch herausfinden.

      update

    • Noch unbestätigt: Der E2 verfügt über ein nicht detailliert dokumentiertes "RS485" Pin. Es ist also vorstellbar, dass er nicht nur TTL/UART, sondern auf mindestens einem der Anschlüsse auch RS485 beherrscht. (ToDo)

Die Vorgehensweise beim Anschluss dieses Adapters ist wie beim T2 (Schritt 1-6 oben im Wiki). Die Inbetriebnahme erfolgt wie oben bereits beim K7 beschrieben. Daher hier nicht noch einmal eine separate Anleitung dafür.

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