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River Blackwood

Grundprofil

• Alter: 20 Jahre • Sexualität: Homosexuell, derzeit Single • Archetyp: Antiheld - kein strahlender Held, sondern ein gebrochener Überlebender

Hintergrundgeschichte

Rivers Heimatwelt, Aethros Prime, wurde überfallen, als er 16 Jahre alt war. Er überlebte zwei Jahre als Sklave bei Piraten, bevor ihm die Flucht gelang. Diese Erfahrung prägte ihn fundamental und machte ihn zu dem Menschen, der er heute ist.

Persönlichkeit

• Misstrauisch: Lässt niemanden an sich heran • Rätselhaft: Spricht wenig, beobachtet viel • Emotional abgestumpft: Schutzpanzer gegen weitere Verletzungen • Überlebensfokussiert: Seine Sexualität ist nebensächlich, Überleben steht an erster Stelle • Zerbrochen aber nicht hoffnungslos: Unter der harten Schale verbirgt sich ein verwundeter, aber nicht verlorener Mensch

Besondere Fähigkeit

Hyperwahrnehmung für Gefahren - Eine trauma-induzierte Fähigkeit, die ihm übernatürliches Gespür für drohende Gewalt und Bedrohungen verleiht. Aktuelle Situation River wandert durchs All, nimmt Gelegenheitsjobs an und meidet tiefe emotionale Bindungen. Er lebt als Einzelgänger am Rande der Gesellschaft.

Kindheit auf Aethros Prime

River Blackwood wurde auf Aethros Prime geboren, einer der kleineren Koloniewelten am äußeren Rand der Stellaren Republik. Die Welt war ein Paradies für Siedler – endlose Felder aus blau-silbernem Getreide wiegten sich in den warmen Winden zweier Sonnen, während kristalline Berge den Horizont säumten. Die Luft war rein und süß, durchzogen vom Duft der Aethros-Blüten, die nur in der Dämmerung aufblühten und ein sanftes, phosphoreszierendes Licht verströmten.

Die Blackwood-Farm lag in einem fruchtbaren Tal, umgeben von sanften Hügeln und durchzogen von einem klaren Fluss, der Silberader genannt wurde. Rivers Eltern, Marcus und Elena Blackwood, hatten hier eine bescheidene, aber blühende Existenz aufgebaut. Sie züchteten Aethros-Getreide für den Export und hielten eine kleine Herde Shimmer-Rinder, deren Milch auf den Kernwelten als Delikatesse galt. River verbrachte seine ersten 16 Lebensjahre in dieser idyllischen Umgebung. Er war ein stiller, nachdenklicher Junge, der lieber stundenlang am Flussufer saß und den Wasserströmungen zusah, als mit anderen Kindern zu spielen. Seine Eltern machten sich manchmal Sorgen über seine Introvertiertheit, aber sie respektierten seine Natur. Elena pflegte zu sagen: "Unser River sieht die Welt anders – er nimmt Dinge wahr, die anderen entgehen."

Der Tag des Überfalls

Es geschah an einem Spätnachmittag im Herbst, als die beiden Sonnen von Aethros Prime tief am Himmel standen und die Felder in goldenes Licht tauchten. River war gerade 16 geworden, noch ein Kind in vielerlei Hinsicht, aber bereits groß für sein Alter. Er half seinem Vater beim Reparieren der Bewässerungsanlage, als die ersten Schiffe am Himmel erschienen. Zuerst dachten sie, es wären Händler oder vielleicht Vertreter der Stellaren Republik. Aber die Schiffe waren zu aggressiv, zu schnell, und sie flogen in Kampfformation. Rivers Vater erkannte sie zuerst – die rostigen, zusammengeflickten Raumschiffe der Void Reapers, einer der berüchtigtsten Piratenbanden der Randgebiete.

"Lauf, River!" schrie Marcus, aber es war bereits zu spät. Die Angriffe begannen ohne Warnung. Energiestrahlen zischten vom Himmel und verwandelten die friedlichen Felder in lodernde Infernos. Das Haus der Blackwoods, das drei Generationen überdauert hatte, wurde binnen Sekunden zu Asche. River sah seine Mutter aus den Flammen taumeln, ihr Kleid brannte, ihr Gesicht war eine Maske des Entsetzens. Die Piraten landeten inmitten der Verwüstung. Es waren Menschen, aber sie hatten sich durch Cybernetic-Implantate und Tätowierungen zu etwas Unmenschlichem gemacht. Ihre Anführerin, eine Frau namens Scar Nyx, war zur Hälfte Maschine – ihr linker Arm war ein grotesker Metall-Tentakel, ihr rechtes Auge eine rote Cyber-Linse.

River versteckte sich hinter den brennenden Überresten eines Getreidesilos und musste zusehen, wie seine Eltern erschossen wurden. Nicht schnell, nicht gnädig – die Piraten machten ein Spiel daraus. Sie zwangen Marcus und Elena auf die Knie und ließen sie um das Leben ihres Sohnes betteln, bevor sie ihnen in die Köpfe schossen.

Die Gefangennahme

Als die Piraten River fanden, war er praktisch katatonnisch vor Schock. Tränen und Ruß verschmierten sein Gesicht, seine Kleidung war zerrissen und blutbefleckt. Scar Nyx betrachtete ihn mit ihrem mechanischen Auge, das summte und klickte, während es ihn scannte. "Der hier ist jung und stark," sagte sie mit einer Stimme wie rostiges Metall. "Wird einen guten Arbeiter abgeben." River wurde in Ketten gelegt und zusammen mit einem Dutzend anderen Überlebenden in den Frachtraum des Piratenschiffs gesperrt. Es war ein alptraumhafter Ort – die Wände waren mit Rost und altem Blut bedeckt, der Boden klebrig von vergossenen Körperflüssigkeiten. Der Gestank war unbeschreiblich: Schweiß, Angst, Tod und Verwesung.

Leben an Bord der "Bone Crusher"

Das Piratenschiff, die "Bone Crusher", war ein Albtraum aus Metall und Verfall. Ursprünglich ein Frachter der Stellaren Republik, war es von den Void Reapers zu einer schwimmenden Festung umgebaut worden. Waffen waren außen angebracht wie Tumore, und innen waren die Korridore ein Labyrinth aus improvisierten Quartieren, Waffenlagern und Folterkammern. Rivers "Zuhause" für die nächsten zwei Jahre war eine Zelle im untersten Deck, nicht größer als ein Kleiderschrank. Er teilte sich den Raum mit drei anderen Sklaven – einem älteren Mann namens Jorik, einem Mädchen namens Kira, das nicht älter als 14 war, und einem stummen Jungen, den alle nur "Echo" nannten.

Die Tagesroutine

Jeden Tag begann um 05:00 Uhr Schiffszeit mit dem schrillen Summen der Weckalarme. River und die anderen Sklaven wurden zur Arbeit getrieben – Reparaturen an den Maschinen, Reinigung der Waffen, Wartung der Lebenserhaltungssysteme. Die Arbeit war hart und gefährlich; ein falscher Handgriff konnte den Tod bedeuten, sowohl durch die Maschinen als auch durch die Piraten. Das Essen bestand aus einer grünlichen Paste, die angeblich alle notwendigen Nährstoffe enthielt, aber nach Maschinenöl und Verzweiflung schmeckte. Wasser war rationiert, und River lernte schnell, dass Durst ein ständiger Begleiter war.

Die Grausamkeiten

Die Piraten der Void Reapers waren sadistisch in ihrer Behandlung der Sklaven. Scar Nyx persönlich sorgte dafür, dass River nie vergaß, was er verloren hatte. Sie zwang ihn, Aufnahmen der Zerstörung von Aethros Prime anzusehen, während sie ihm details über den Tod seiner Eltern beschrieb. "Dein Vater hat um Gnade gebettelt," flüsterte sie ihm ins Ohr, während ihre Metall-Finger seine Kehle umschlossen. "Deine Mutter hat nach dir gerufen. Aber niemand ist gekommen, um sie zu retten. Niemand kommt jemals." River wurde regelmäßig geschlagen, nicht nur als Bestrafung, sondern auch zur Unterhaltung der Piraten. Sie nannten es "Zähmen" – den Willen der Sklaven zu brechen, bis nichts mehr übrig blieb als gehorsame Arbeiter.

Die Überlebensmechanismen

Um nicht vollständig zu zerbrechen, entwickelte River verschiedene Strategien. Er lernte, sich unsichtbar zu machen, in Schatten zu verschwinden, wenn die Piraten betrunkene Raufereien hatten. Er entwickelte ein unkannliches Gespür für Gewalt – er konnte spüren, wenn jemand kurz davor stand, zuzuschlagen, noch bevor der Angreifer selbst es wusste. In den wenigen stillen Momenten, meist spät in der Nacht, dachte River an Aethros Prime. Aber nicht an die Zerstörung – an die Aethros-Blüten, die in der Dämmerung leuchteten. An das Geräusch der Silberader. An die Stimme seiner Mutter, die ihm Gutenachtgeschichten erzählte. Diese Erinnerungen waren seine Waffe gegen die Verzweiflung, aber gleichzeitig seine größte Schwäche. Jedes Mal, wenn er an zu Hause dachte, brach etwas in ihm neu auf.

Die Flucht

Nach zwei Jahren hatte River gelernt, die Void Reapers zu lesen wie ein Buch. Er kannte ihre Gewohnheiten, ihre Schwächen, ihre Routinen. Er wusste, dass Scar Nyx jeden Dienstag betrunken war, dass der Wachposten an Deck 7 in seinem Stuhl einschlief, und dass die Notfall-Rettungskapseln im Heck des Schiffs nur oberflächlich überwacht wurden. Die Gelegenheit kam, als die "Bone Crusher" eine Handelsstation in der Nähe von Kepler-442b überfiel. Während die meisten Piraten beim Angriff waren, schaffte River es, sich aus seiner Zelle zu befreien. Er hatte Monate damit verbracht, heimlich die Verriegelung zu manipulieren, Stück für Stück, mit einem Metallfragment, das er in den Maschinenräumen gefunden hatte. Er versuchte, auch die anderen Sklaven zu befreien, aber Jorik war zu schwach, Kira zu verängstigt, und Echo... Echo war bereits gebrochen, starrte nur ins Leere und reagierte nicht mehr auf Ansprache. River stahl eine Rettungskapsel und katapultierte sich ins All. Die Kapsel war für Notfälle gebaut, nicht für Langstreckenflüge, aber sie brachte ihn weit genug von der "Bone Crusher" weg. Er trieb drei Tage lang durch die Schwärze des Alls, dehydriert und am Rande des Wahnsinns, bevor ein Frachter der Stellaren Republik ihn auflas.

Die Nachwirkungen

Die Rettung war nicht das Ende, sondern der Beginn eines neuen Alptraums. Die Offiziere der Stellaren Republik verhörten River stundenlang, wollten alles über die Void Reapers wissen. Sie behandelten ihn nicht wie ein Opfer, sondern wie eine Informationsquelle. Die Therapie, die ihm angeboten wurde, war oberflächlich und unzureichend. Der Therapeut, Dr. Vance, war ein überarbeiteter Bürokrat, der Rivers Trauma als "typische Reaktion auf Gefangenschaft" abstempelte und ihm Medikamente verschrieb, die seine Emotionen betäubten. River nahm die Medikamente nicht. Er wollte fühlen, auch wenn es schmerzte. Der Schmerz war ein Beweis dafür, dass er noch am Leben war, dass er mehr war als das gebrochene Werkzeug, zu dem die Piraten ihn hatten machen wollen.

Der Wanderer

Mit 18 Jahren verließ River die Rehabilitationseinrichtung der Stellaren Republik. Er hatte gelernt, seine Narben zu verstecken, sowohl die sichtbaren als auch die unsichtbaren. Aber er hatte auch gelernt, dass er niemandem vertrauen konnte – nicht den Piraten, nicht der Republik, nicht einmal sich selbst.

Seitdem wandert er durch die Galaxis, nimmt Gelegenheitsjobs an, bleibt nie lange an einem Ort. Seine Hyperwahrnehmung für Gefahren, die sich während seiner Gefangenschaft entwickelt hat, macht ihn zu einem wertvollen Söldner und Aufklärer. Aber sie macht ihn auch zu einem einsamen Menschen, der überall Bedrohungen sieht, auch wo keine sind.

River ist jetzt 20 Jahre alt, aber in seinen Augen liegt die Müdigkeit eines alten Mannes. Er hat Dinge gesehen und erlebt, die kein Mensch erleben sollte, und diese Erfahrungen haben ihn geformt – nicht zu einem Helden, sondern zu einem Überlebenden.

Die Narben auf seinem Körper sind verheilt, aber die Narben in seiner Seele sind frisch wie am ersten Tag. Und manchmal, in den stillen Momenten zwischen den Jobs, hört er noch immer das Knistern der brennenden Aethros-Felder und die Stimme seiner Mutter, die nach ihm ruft.

Aber er ist am Leben. Und das ist, für jetzt, genug.

Echos